Die Kulturstrategie 2030 – Die kulturelle Zukunft des Landes Steiermark – definiert die neuen kulturpolitische Leitlinien
Für die Steiermark wurden unter dem Titel „Kulturstrategie 2030“ in einem breiten Partizipationsprozess unter der Begleitung des Projektteams der A9 Kultur, Europa, Sport (Leitung: Patrick Schnabl) neue kulturpolitische Leitlinien erarbeitet.
Dabei wurden alle Kulturbereiche (Volkskultur, Hochkultur, freie Szene) einbezogen, die Spezifika der unterschiedlichen Regionen eruiert und durch Involvierung möglichst vieler Kunst- und Kulturakteur:innen aus unterschiedlichen Bereichen in den sieben steirischen Regionen und Graz die Empfehlung für fünf Handlungsfelder bis 2030 ermittelt.
Unter dem Motto „Das Wissens von Vielen nutzen“ erfolgte die Auswertung, Sortierung und Verfeinerung reichhaltiger Aufzeichnungs- und Dokumentationsdaten, die eine große Sammlung von Inputs in schriftlicher und audiovisueller Form brachte und im Rahmen von acht regionalen Konferenzen und darauf aufbauenden Reflexionstreffen generiert wurden.
Die wesentliche Fragestellungen, die sich dabei stellen:
- Wohin entwickelt sich die Kulturpolitik?
- Wie wird das Förderungswesen der Zukunft aussehen?
- Wie kann das „Fair-Pay-Konzept“ zum Leben erweckt werden?
- Müssen Adaptierungen in der Festivallandschaft vorgenommen werden?
- Wo wollen Schwerpunkte gesetzt werden?
Die Initiative zur „Kulturstrategie 2030“ wurde im Sommer 2021 von Landeshauptmann Christopher Drexler gesetzt und in einem breit angelegten Prozess die kulturpolitischen Leitlinien für die Steiermark erarbeitet. Der Start erfolgte mit Gesprächsrunden und Diskussionen mit Vertreter:innen der großen steirischen Kulturinstitutionen (wie beispielsweise Universalmuseum Joanneum, Bühnen Graz und steirischer herbst), der steirischen Festivallandschaft, der Interessensgemeinschaften und des Kulturkuratoriums. Auch die starke Einbindung der steirischen Regionen waren ein wesentliches Element des Beteiligungsprozesses.
Bei acht Regionalkonferenzen wurden dann auf fünf konkreten Thementischen mit jeweils bis zu vierzehn Kunst- und Kultur-Vertreter:innen gearbeitet. Die Ergebnisse aus dieser Regionstour und den Gesprächen und Diskussionen mit den regionalen Kulturinitiativen, den volkskulturellen Verbänden, den Regionalmanager:innen, den Gemeindevertreter:innen und den Kunst- & Kulturschaffenden bildeten die zukunftsweisende wesentliche Grundlage für diese neuen kulturpolitischen Leitlinien.
Im Herbst 2022 begann dann – auf Basis der erarbeiteten Themen und Fragestellungen – die Reflexionsphase, in der es um eine inhaltliche Verdichtung und Vertiefung der erarbeiteten Themen und Bereiche ging. Hierbei waren wieder Kunst- und Kulturschaffende, Personen aus dem Bildungs- und Sozialbereich, aus den sieben steirischen Regionen und der Stadt Graz dabei und stellten sich einer konzentrierten, inhaltlich bereits vertieften Diskussion.
Die im Ausarbeitungsprozess definierten fünf Handlungsempfehlungen gaben der „Kulturstrategie 2030“ die wichtige Linie und bestimmen in den einzelnen Feldern den Rahmen der Umsetzung dieser kulturpolitischen Leitlinien für ein zukunftsorientiertes Kunst- und Kulturland Steiermark.
Die Schwerpunkte der fünf Fokusgruppen:
- Föderungskultur
- Regionale Profile und Kooperationen zwischen Initiativen und Institutionen
- Kulturdrehscheiben in den Regionen
- Bereichs- und ressortübergreifendes Arbeiten
- Zukunftswerkstätten
Federführend wird der Prozess „Kulturstrategie 2030“ durch Heidrun Primas und Werner Schrempf begleitet, die als externe Berater:innen zur Umsetzung des Strategieprozesses beauftragt wurden und mit zahlreichen weiteren Expert:innen und Akteur:innen aus Kunst, Kultur, Politik und Verwaltung aus den steirischen Regionen in einen intensiven Austausch getreten sind.
Im Rahmen von Vorgesprächen, acht regionalen Konferenzen und darauf aufbauenden Reflexionstreffen wurde ein großer Schatz, ein „Wissen der Vielen“ durch Sammlung von (schriftlichen und audiovisuellen) Aufzeichnungs- und Dokumentationsdaten generiert. Die Auswertung, Sortierung und Verfeinerung dieser reichhaltigen Inputs sind Grundlage für die Ermittlung der oben genannten Empfehlungen relevanter Handlungsfelder bis 2030.
Werner Schrempf und Heidrun Primas verfügen über eine umfassende Expertise und Kenntnis der heimischen kulturellen Strukturen und Förderlandschaften und haben langjährige Erfahrungen im Bereich der Kultur- und Netzwerkarbeit. Durch die Erfahrungen aus ihren leitenden Funktionen im Kulturbereich sind sie mit der steirischen, bundesweiten und internationalen Kunst- und Kulturszene vernetzt.
Die „Kulturstrategie 2030 – Die kulturelle Zukunft des Landes Steiermark“ wurde in der Steiermärkischen Landesregierung beschlossen und mit dem Landtagsbeschluss vom 13. Juni 2023, bei der die „Kulturstrategie 2030 – Die kulturelle Zukunft des Landes Steiermark“ mehrheitlich zur Kenntnis genommen. Damit startete der Strategie-Prozess in seine nächste Phase.